OLDENBURG. „Kunst ist Luxus“, sagt Ziya Karakurt. „Braucht im Grunde kein Mensch“, schiebt er lachend hinterher. Kann er das ernst meinen, wo er doch selbst ein Künstler ist? So einfach ist das alles natürlich nicht.
„Brauchen“ sei im Sinne der elementaren Bedürfnisse zu verstehen, sprich: satt sein, ein Dach über dem Kopf haben, sich sicher fühlen. „Kunst ist gut für die Seele“, versucht er sich schließlich an einer Erklärung – und zeigt damit dann doch, welche Bedeutung sie nicht nur für ihn hat. Denn: „Wenn die Seele Hunger hat, wird man krank.“
Karakurt, der ab diesen Dienstag, 5. Februar, über 30 seiner Werke im Oldenburger Sozialgericht (Elisabeth-Anna-Palais) ausstellt, hat die Kunst schon immer als etwas Bereicherndes empfunden. Etwas, das jeder für sich selbst entdecken müsse. Er lebt seit inzwischen 1986 in Oldenburg, 1970 war er mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Über die Jahre verfeinerte er seinen Stil, verabschiedete sich schließlich von der Arbeit mit dem Pinsel und greift heute eher zum Spachtel und widmet sich der Fließtechnik. Eine Herzensangelegenheit ist die Weitergabe der Kunstbegeisterung, beispielsweise in Kursen, unter anderem auch für Geflüchtete. Wer ihn und seine Arbeit kennenlernen möchte, meldet sich per Mail: kunstgalerie-zk@freenet.de
Kurz-Info:
Der Oldenburger Künstler Ziya Karakurt stellt ab Dienstag, 5. Februar, im Elisabeth-Anna-Palais im Oldenburger Sozialgericht (Schloßwall 16) 34 seiner Werke aus. Die Veranstaltung, die um 17 Uhr beginnt, ist öffentlich. Zur Begrüßung spricht Wulf Sonnemann, Direktor des Sozialgerichts, die Einführung übernimmt Jürgen Weichardt, AG Kunst in der Oldenburgischen Landschaft. Die Ausstellung ist bis einschließlich 1. Mai 2019 zu sehen.